Europe Aliens

Europe Aliens

Dieses Daten-Dossier erhielt einen Sonderpreis für die journalistische Herangehensweise und die Philosophie des "mobile first" beim ersten Open Data Hack Day 2014 der Verlagsgruppe Burda. Das komplette Dosier entstand in einer Wettkampfsituation innerhalb von nur sieben Stunden. Entsprechend ist es mit heißer Nadel gestrickt und das Web-App als mobile Version noch nicht komplett.

Trotzdem lässt sie sich schon einmal als Bestimmungs-Katalog mit dem Neobiota-Vorkommen im Bereich Rhein-Neckar-Main per unten ganannten Link abrufen und nutzen. Einige Screenshots verraten schon hier was Sie erwartet – weitere Hintergründe und interaktive Statistiken sehen Sie weiter unten.

Einleitende Worte und Fotos zum Zustandekommen finden sich hier: OD_Hackday2014_Huffpost_Burda

Auch wenn das Thema von putzig bis amüsant gruselig anmutet: es ist ernst und mehr als ein "Case". Oliver Rack hatte schon Ende der 90er und nochmals Mitte der 00er Jahre in verschiedenen Artikeln (u.a. in DIE WELT) Neobiota

thematisiert und darin Experten, auch mit Warnungen, zu Wort kommen lassen. Wie damals schon prognostiziert, haben sich alle begünstigenden Faktoren für die Ansiedlung gebietsfremder Arten bis dato verstärkt: transkontinentale Warenströme, die globale Erwärmung, die sich unter den gemäßigten Zonen der Weltkugel in Europa klimatologisch besonders stark auswirkt und der Trend zu exotischen Haustieren, die gelegentlich doch ihren Weg in die freie Wildbahn finden. Die meisten der über fünftausend Arten an Neuankömmlingen erlangen keine nenneswerte Population. Bei vielen von ihnen ist noch sehr unklar, ob sie hier langfristig eine neue Heimat finden und viele jener, die sich hier etabliert haben fügen sich problemlos (zumindest bislang) in das europäische Ökosystem.

Die nächste Schnappschildkröte beißt fester

 

Es gibt allerdings auch eine Liste der "100 worst

invasive species" der EU mit denjenigen Arten, die es für heimische Flora und Fauna in sich haben oder waschecht mit dem Menschen ins Gehege kommen. Einige davon tummeln sich gerne im Südwesten Deutschlands, insbesondere in der Tiefebene Rhein-Neckar-Main, des sehr milden Klimas wegen. Wenn dann noch Anpassungsfähigkeit, kurze Reproduktionszyklen und schlichte Übermacht dazu kommen, sind die jeweiligen Arten so gut wie etabliert.

Wer sich fragen sollte, wozu eine EU-Administration gut sein sollte, der hat hiermit ein gutes Beispiel, wenn es um grenzübergreifende bzw. gesamtkontinentale Aufgaben der Erforschung, Erfassung und Abwehr von Neobiota geht, insbesondere die der problematischen "Alien Species". Denn Natur und Umwelt haben sich noch nie um Verantwortlichkeiten und Nationalstaatlichkeiten geschert und vieles im komplexen Ökosystem wird erst durch "the Big Picture" erkennbar. Europa steht schon wegen seiner Handelsstärke und damit verbundenem Güterverkehr stark unter Einwanderungsdruck, eine lange Küstenlinie und vielfältige, insbesondere gemäßigte Lebensräume, bieten dazu beste Ansiedlungschancen.

 

INFO

Mit dem in Kraft treten der Novelle des deutschen Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) am 1. März 2010 wurde eine neue, verbesserte Regelung im Umgang mit gebietsfremden Arten geschaffen. Die Gefährdung der Natur durch bisher nicht vorkommende oder invasive Arten soll möglichst verhindert werden (§ 40 Abs. 1 BNatSchG). Neu auftretende Arten, die Ökosysteme, Biotope oder Arten gefährden, sollen durch Sofortmaßnahmen der zuständigen Behörden von Bund und Ländern unverzüglich beseitigt oder deren Ausbreitung verhindert werden (§ 40 Abs. 3 Satz 1 BNatSchG).

Zwangsläufig entstehen bei einem solchen Sujet, allein sprachlich schon, Parallelen zu humangeografischen und kulturellen Themen wie das der Zuwanderung – vielleicht ist das auch ein Grund, warum das überaus wichtige Thema der Neobiota nicht jene Medienaufmerksamkeit erfährt wie es eigentlich angemessen wäre. Dass man sich mit der Wortwahl schon auf wissenschaftlicher Ebene schwer tut, zeigt der Umstand, dass das international gebräuchliche Wort "Alien Species" in der deutschen Fachwelt vermieden wird und das freundlichere Wort "Neobiota" bevorzugt wird (siehe Info unten). Analogien, die sich vor diesem Hintergrund aus diesem Thema heraus missinterpretieren ließen sind komplett unbeabsichtigt und wären sachfremd um nicht zu sagen albern.

Alles begann mit Kolumbus

Genau genommen sind Neobiota gar nicht so "neo": Spätestens seit Kolumbus Amerika aus europäischer Sicht entdeckt hatte

(siehe Info unten) und mit den folgenden Entdeckungszügen immer mehr Menschen Tiere und Pflanzen von A nach B schleppten wurden zunehmend fremde Arten in Europa heimisch. Selbst in der Kurpfalz hatte man Projekte der Neuansiedlung, wie beispielsweise die des Seidenspinners (Bombyx mori) auf der Mannheimer Maulbeerinsel, von der sich ab 1819 Großherzogin Stephanie von Baden (1789-1860) mit deren Zucht an Maulbeerbäumen die experimentierfreudige Dame eine Belebung der Mannheimer Wirtschaft durch die Produktion von Seide erhoffte. Zwar waren damals schon die Temperaturen in der Rheinebene milde, aber noch lange nicht so milde wie heute. Die Seidenspinnerpopulation machte es nicht sehr lange und zudem war die Motorik der Mannheimer zu grob, um aus dem wertvollen Kokon etwas sinnvolles zu weben. Mit der Industrialisierung und der Dampfschifffahrt zu Beginn des 20sten Jahrhunderts begann die Ansiedlung von Neobiota schon stärker anzusteigen, aber fast exponenziell stieg die Zuwanderung gebietsfremder Arten erst mit der Globalisierung und dem damit verbundenen Güter- und Reiseverkehr an. (siehe interaktive Diagramme)

Hinweis zur Darstellung:

Für die interaktiven Diagramme muss Java im Browser aktiviert sein.

Die Charts basieren auf HTML5/SVG -Technologie, nutzen aber auch VML für ältere IE-Versionen. Es werden keine Plug Ins benötigt. Dennoch haben einige Browser gelegentlich Probleme, die Graphen zu rendern. Die Flächen werden dann im simplen Weiß dargestellt.

In den letzten 25 Jahren lagen insbesondere die Winter- aber auch die Frühjahrs- und Sommertemperaturen weit öfter über dem langjährigen Mittel als darunter. Und dies verglichen mit dem Mittel nach 1975. Es geibt noch ein langjähriges Mittel vor den 70ern. Dieser Vergleich würde noch extremer ausfallen. Mat hat in der Meteorologie mit der Einteilung in die Zeit nach '75 bereits auf die globale Erwärmung reagiert und einen neuen Bezugszeitpunkt geschaffen. In einer Publikation des Heidelberger Wissenschaftsverlags SPEKTRUM der Wissenschaft warnte unlängst Norbert Becker von der mittlerweile weltweit agierenden Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) aus Waldsee, Region Rhein-Neckar: Die Erderwärmung ermöglicht Arten aus dem Süden, dass sie hier den Winter überleben und im Sommer prosperieren. In Deutschland finden Forscher neuerdings zum Beispiel die Tigermücke (siehe unten) immer wieder. Becker wies diese in einem kleinen Suchprojekt 2012 insgesamt 14 an drei verschiedenen Autobahnraststätten in in Süddeutschland nach – an Routen, die Deutschland mit Südeuropa verbinden. Gleichzeitig entdeckten Biologen hier zu Lande auch erste Gelege der Art.

Datenquelle

Unter den fast 5.000 Landtierarten, die bis 2013 ihren Weg nach Europa gefunden habe bilden die Wirbeltiere wie Säugetiere, Vögel und Reptilien eine vergleichsweise kleine Gruppe. Viel größer ist da schon der Anteil an wirbellosen Tieren, wie Insekten bis hin zu Einzellern. Die meisten Arten sind Pflanzen. Das ist nicht zu unterschätzen: Mit dem Traubenkraut hat somit ein starker Verursacher von Asthma Einzug gehalten und es gibt beispielsweise Moose, die sich auf mehreren hundert Quadratkilometer in wenigen Jahren ausbreiten.

Datenquelle: wetterkontor.ch

Das vergangene Halbjahr gehört zu den wärmsten seit Beginn der modernen Aufzeichnungen im 19. Jahrhundert. Das begünstigt viele Populationen, auch jene fremder Arten. Das muss nicht unbedingt zu einer Plage führen, die einige Arten benötigen auch viel Feuchtigkeit und ein Hochwasser im Frühjahr. Wie beispielsweise die Larven von einigen Insekten. Für diese jedoch dürfte das Frühjahr zu trocken gewesen sein. Beste Voraussetzungen gab es jedoch für Zecken

 

INFO: BEGRIFFLICHKEITEN

Im internationalen Sprachgebrauch hat sich der Begriff „alien species“ (englisch : „fremd, ausländisch“) fürr gebietsfremde Arten durchgesetzt, ohne Unterscheidung zwischen Tier- und Pflanzenarten. In Deutschland gibt es Vorbehalte gegen diesen negativ besetzten Begriff, weil er zu Vorurteilen gegenüber diesen Arten führen könnte (HUBO, 2007). Deshalb wurde er in Deutschland durch den positiv klingenderen Begriff Neobiota ersetzt. Als „Neobiota“ (Sing. Neobiont, von altgriechisch neos „neu“ und bios „Leben“) bezeichnet man Arten, die sich, ohne oder mit menschlicher Einflussnahme, ein Gebiet bevölkern, in dem sie zuvor nicht heimisch waren. Dazu werden nur jene Arten gezählt, die nach 1492 (Entdeckung Amerikas durch Kolumbus) dahin gelangt sind, wo sie vorher nicht heimisch waren, und dort wild leben. (GEBHARDT, 1996).

Mit den 70ern begann der globale Passagierverkehr rasant anzusteigen. Selbst bei dieser stark "gefilterten" Transportform gibt es für kleine Lebewesen genügend Mitreisemöglichkeiten. Deswegen wird auf einigen Flugverbindungen Inflight-Spraying, genannt desinsection,

mit den Nervengiften Pyrethrum und Pyrethroide betrieben. Sporen beispielsweise juckt das jedoch wenig.

Der weltweite Anstieg an Containerfracht kann analog zu den gesamten Warenströmen heran gezogen werden. Mit ihnen wurden quasi die Tore zwischen den Kontinenten auch für gebietsfremde Arten geöffnet. Im Vergleich zu Stück- und Schüttgut jedoch lassen sich die Container begasen. Dies geschieht i.d.R. mit Phosphorwasserstoff, Methylbromid, Sulfuryldifluorid.

Halsbandsittich

Auch Kleiner Alexandersittich genannt, ist er die am weitesten verbreitete Papageienart.

Herkunft:

Afrika: Vom Senegal und Guinea in einem breiten Band durch den Sahel bis in den Südsudan

In Asien: Gesamten indischer  Subkontinent sowie Pakistan, Bangladesch, Myanmar und Sri Lanka

Erstbeleg:

In Deutschland 1969 in Köln

Rhein-Neckar-Raum 1973

Frankfurt am Main 2012

Einwanderungsweg:

Gefangenschaftsflüchtling

In Deutschland brütet der Halsbandsittich besonders gerne in Höhlen alter Baumbestände, wie sie in Parks, Friedhöfen und großen Gärten vorkommen. Dabei bevorzugt er Platanen, die er auch als Schlafbäume nutzt. Seit einigen Jahren brüten Halsbandsittiche auch in der Styroporschicht der Außenfassaden wärmegedämmter Gebäude.

Problematik:

Über die Auswirkungen der Anwesenheit des Halsbandsittichs ist noch nicht genügend bekannt. Befürchtet wird vor allem Konkurrenz zu anderen höhlenbrütenden Vogelarten und Nahrungskonkurrrenz mit anderen fruchtfressenden Vogelarten, ferner Lärmbelästigung und Verkotung unter Massenschlafplätzen.

Bild: CC BY-SA 3.0, Andreas Eichler

Mittelmeerfruchtfliege

Die Mittelmeerfruchtfliege ist mit den zuweilen als „Fruchtfliegen“ bezeichneten Taufliegen nicht näher verwandt.

Herkunft:

Subsaharischen Afrika, möglicherweise aus Kenia.

Erstbeleg:

Spätestens 1937 trat die Mittelmeerfruchtfliege im Raum

Frankfurt am Main auf.

Einwanderungsweg:

Globaler Obsthandel

Problematik:

1939 und erneut 1952 vernichtete sie im Rhein-Main Gebiet die Pfirsichernte. Auch in Österreich, der Schweiz und Frankreich

tritt sie regelmäßig in Erscheinung. In manchen Obstbaugebieten der Räume Basel, Paris und Genf wurde wegen dieser Art der Pfirsichanbau aufgegeben.

Bemerkenswertes:

Anfang der 1980er-Jahre lösten Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Mittelmeerfruchtfliege in Kalifornien die sogenannte „California Medfly-Crisis“ aus: mit Billigung des Gouverneurs wurde eine sechswöchige, großflächige Sprühaktion aus der Luft mit dem Insektizid Malathion durchgeführt. Darauf kam es zu massivem Widerstand lokaler Umweltschutzgruppen. Die Maßnahme wurde trotzdem (erfolgreich) weiter geführt.

Bild: Gemeinfrei, US Centers for Disease Control

 

Ochsenfrosch

Der Nordamerikanische Ochsenfrosch ist ein besonders großer, kräftiger Froschlurch, der eine Länge von bis zu 20 Zentimetern erreichen kann. Auffällig im Vergleich zu anderen Echten Fröschen ist auch sein großes Trommelfell

Herkunft:

Östliches und mittleres Nordamerika

Erstbeleg:

Ende der 90er tauchte er in Seen

nördlich von Karlsruhe auf.

Neuansiedlung:

Mittlerweile hat er sich in einigen Altrheinauen der Oberrheinischen Tiefebene ausgebreitet und nennenswerte Populationen

aufgebaut.

Einwanderungsweg:

Der Ochsenfrosch wurde in den 90ern in Gartenbau-Center verkauft. Möglicherweise hat er so seinen Weg in die Rheinauen gefunden.

Problematik:

Bedingt durch ihre schiere Größe und die Tatsache, dass sie alles fressen, was sie überwältigen können, stellen sie eine ernste Bedrohung als Prädator und Nahrungskonkurrent dar.  Sie verzehren Frösche (auch Artgenossen), Fische, aber auch Mäuse, frisch geschlüpfte Jungenten und junge Schildkröten.

Die Weibchen bringen große Laichballen aus 10.000 bis 25.000 dunklen Eiern hervor.

Bild: CC BY-SA 2.5, fir002

 

Kanadagans

Bei der Kanadagans handelt es sich

um eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel. Sie gilt als die weltweit am häufigsten vorkommende Gans.

Ihr Flug in charakteristischer

V-Formation ist in Nordamerika das Symbol für den Wechsel der

Jahreszeiten. Die Gans kann ein Lebensalter von 12 bis 33 Jahren erreichen.

Herkunft:

Nordamerika

Neuansiedlung:

Großbritannien, Irland,

Skandinavien, Niederlanden,

Deutschland

Erstbeleg:

seit 1970er in Deutschland

Einwanderungsweg:

In Europa wurde die Kanadagans zum

Teil gezielt angesiedelt.

Problematik:

Die großen Fäkalienmengen, die sie hinterlassen, verschmutzen sowohl

Wege und Rasenfläche und

eutrophieren die Gewässer. Durch die hohe Aggressivität können andere Wasservögel von ihrem Brutplatz vertrieben werden.

Bild: CC BY-SA 2.0, Cszmurlo

Beifußblättrige Traubenkraut

Auch Ambrosia genannt keimt sie von Frühjahr bis Sommer und ist ein einjähriges „Unkraut“.

Die Pollen können beim Menschen heftige Allergien auslösen.

Herkunft:

Nordamerika

Neuansiedlung:

In Städten Süddeutschlands, besonders

Südwesten (Oberrheingraben)

und Osten (Lausitz). Mit Vorliebe an Straßenrändern, in Kiesgruben,

an Bahndämmen, auf Baustellen

und Schutthalden

Erstbeleg:

1860 bei Hamburg

seit 1990er Jahre massiv in Südwest

Einwanderungsweg:

In Vogelfutterpackungen

Problematik:

Die Pollen des Traubenkrauts gehören

zu den stärksten Allergie-Auslösern.

Bereits ab sechs Pollen pro Kubikmeter

Luft reagieren empfindliche Personen allergisch, ab elf Pollen je Kubikmeter

wird von einer starken Belastung

gesprochen.

Bild: CC BY-SA 3.0, Brunga

Asiatische Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke ist eine Stechmückenart, die als Überträger von Krankheiten wie Chikungunya-

und Denguefieber bekannt ist. 2012 wurden in Baden-Württemberg und Bayern mehrere Tiere gesichtet."

Herkunft:

Süd- und südostasiatischen

Tropen und Subtropen

China, USA"

Neuansiedlung:

Südeuropa, Frankreich,

Belgien, Deutschland

Einwanderungsweg:

Warentransporte und Reisetätigkeiten. Larven und Puppen in teilweise mit

Wasser gefüllten gebrauchten Autoreifen, an Glücksbambus und Schnittblumen.

Erstbeleg:

1979 in Albanien mit Warenlieferungen aus China.

1990/91 mit gebrauchten Reifen aus Georgia (USA) nach Italien.

2007 auf einer Autobahnraststätte A5 bei Bad Bellingen erstmals Eier der Mücke.

Juli 2011 Weil am Rhein erwachsenes Weibchen gefangen.

2012 mehrere Tiere an Autobahnen iin Süddeutschland.

Bild: Gemeinfrei, US Centers for Disease Control

Spezialfall Killeralge

 

Sie wurde einst an das Aquarium des Ozeanographischen Institutes von Monaco weitergegeben. Eine Hypothese besagt, dass sie mit dem Abwasser des Aquariums ins Mittelmeer gelangte. Unbestritten ist, dass die Alge zuerst vor Monaco im Mittelmeer auftauchte.  Von dort wurde sie mit Schiffsankern nach Italien, entlang der Cote d'Azur und auf die Balearen verschleppt.

"Ursprünglich aus dem Indopazifik stammend wurde die Algenart ins Mittelmeer verschleppt und hat sich dort weit verbreitet. Sie überwuchert die dort

heimischen Seegraswiesen und vernichtet dadurch die Lebensgrundlage der Tiere. Deshalb hat sie den Namen „Killeralge“ erworben.

Da die Alge giftig ist, hat sie im Mittelmeer keine natürlichen Feinde. Genetische Untersuchungen scheinen zu bestätigen, dass alle Individuen dieser Art im Mittelmeer von einer Pflanze abstammen, die aus der Stuttgarter Wilhelma stammte.

Sie überwuchert die heimischen Seegraswiesen und vernichtet dadurch die Lebensgrundlage der Tiere.

Bild: Gemeinfrei, National Oceanic and Atmospheric Administration

Herkunft:

Indopazifik, östlich von Australien"

Neuansiedlung:

gesamtes Mittelmeer

Alle Mittelmeeralgen stammen ursprünglich von einer Pflanze aus dem botanisch-zoologischen Garten in Stuttgart, der Wilhelma.

Quelle: Tierschutzbund